Burg von Corenno Plinio

Burg von Corenno Plinio


Türme & Burgen Dervio

In dem bezaubernden Dorf Corenno Plinio in der Gemeinde Dervio thront die mächtige Burg, die zu den besterhaltenen Bastionen der Lombardei gehört. An der gepflasterten Piazza Garibaldi steht sie neben der Kirche des Hl. Thomas von Canterbury. Hier befinden sich auch die drei Grabbögen der Grafen Andreani, zwei am Eingang der Kirche und das dritte nahe der Festungsmauer. Die Burg wurde zwischen 1360 und 1370 auf Wunsch der Familie Andreani erbaut, die 1271 das Lehen Corenno vom Mailänder Erzbischof Ottone Visconti erhalten hatte. Wie sich aus den Fundamenten einiger Mauern erschließen lässt, wurde sie auf den Überresten einer antiken römischen Festung errichtet, die angesichts der strategischen Lage wahrscheinlich als einer der Signal- und Wachtürme des Verteidigungssystems am Comer See fungierte.
Die Burg hat einen unregelmäßigen, fast quadratischen Grundriss und zwei Türme, einen quadratischen im Norden und einen schmaleren rechteckigen im Süden.
Sie war vollständig aus Stein gebaut und ein typisches Beispiel eines „Castello-Recinto“, d. h. eine Festung zum Schutz der Gemeinschaft und ihrer wertvollsten Güter im Falle eines feindlichen Angriffs. So bot sie während der Plünderungen Zuflucht für Menschen, Vieh und Vorräte. Der innere Bereich der Festung fiel, der Einwohnerzahl angemessen, bescheiden aus, denn das kleine Dorf zählte seit jeher nur etwa hundert Bürger.
Die Wehr- oder Ringmauer ruht in vielen Teilen direkt auf dem Felsen und ist zum Schutz des Patrouillenwegs von Schwalbenschwanzzinnen gekrönt. Der massige viereckige Turm an der nordöstlichen Ecke, der zur Beobachtung und Verteidigung des Saumpfades nach Valvarrone diente, ist wahrscheinlich älter als die heutigen Mauern und stammt aus dem 11. Jh. Der rechteckige Turm im Südwesten ist dagegen schmaler (innen offen) und beherrscht den Eingang zum kleinen Platz, über dem das Wappen der Grafen Andreani prangt. Er wurde zur Verteidigung gegen Angriffe vom See aus erbaut und war, zusammen mit dem Turm der Burg von Rezzonico, Teil eines Beobachtungs- und Signalisierungssystems für das gesamte Gebiet.
Wie im Statut der Gemeinde Dervio von 1389 angegeben gehörte zum Schutz der Burg auch ein Wassergraben, der jedoch zwischen 1825 und 1830 mit dem Bau der Militärstraße (der heutigen Provinzstraße 72) beseitigt wurde. Bei Gefahr wurden die steilen und schmalen Treppen des Dorfes, die zum See hinunterführten, mit starken Toren verschlossen und damit der einzige Zugang versperrt.
Im Laufe der Jahrhunderte verlor die Burg ihre Verteidigungsfunktion; laut dem Teresianischen Kataster aus dem 18. Jh. wurde ein Teil des Mauerwerks auf der Westseite abgerissen, um mehr Platz für den Weinanbau zu schaffen und einen herrlichen Blick auf den See zu ermöglichen.

Öffnungszeiten 2025
Die Burg befindet sich in Privatbesitz. Sie kann nur im Rahmen von Dorfführungen besichtigt werden, die der Verband Pro Loco Dervio in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Dervio organisiert. Nächste verfügbare Besichtigungen im Jahr 2026. 

Burg von Corenno Plinio


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